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Black & White

Schwarzweiss Fotos sind nicht nur Farbfotos ohne Farbe. Dahinter verbirgt sich eine spannende Geschichte, die die Welt verändert hat.

Die Geschichte der Silberfotografie begann 1839 mit der Daguerreotypie, dem ersten kommerziellen Verfahren, das auf lichtempfindlichem Silber beruhte. Bald darauf entwickelte William Talbot das Kalotypie-Verfahren (Negativ-Positiv-Prozess), das die Basis für moderne Fotografie legte. Das Nassplattenverfahren von 1851 brachte schärfere Bilder, wurde jedoch 1871 durch die einfacheren Trockengelatineplatten abgelöst. Mit Eastmans Rollfilm (1888) wurde Fotografie massentauglich und populär. Silberhalogenidfilme dominierten das 20. Jahrhundert, bevor digitale Techniken die Silberfotografie in den 1990ern weitgehend ersetzten.

Schwarzweißfotografie hat trotz der Verfügbarkeit von Farboptionen viele Anhänger und bietet verschiedene Vorteile:

  1. Zeitlosigkeit und Ästhetik: Schwarzweißbilder haben oft eine zeitlose Qualität und eine besondere, kunstvolle Ästhetik.
  2. Fokus auf Formen und Strukturen: Ohne Farbe lenken Schwarzweißfotos die Aufmerksamkeit auf Linien, Formen und Texturen im Bild.
  3. Kontraste und Lichtführung: Schwarzweiß verstärkt Kontraste und Nuancen des Lichts, wodurch dramatische Effekte entstehen können.
  4. Emotion und Atmosphäre: Schwarzweiß erzeugt häufig eine intensivere, emotionale Stimmung und lässt Bilder oft „tiefer“ wirken.
  5. Konzentration auf das Wesentliche: Die Abwesenheit von Farben hilft, visuelle Ablenkungen zu reduzieren und den Blick auf das Hauptmotiv zu lenken.
  6. Historischer Bezug: Schwarzweiß erinnert an klassische Fotografie und vermittelt oft eine nostalgische oder dokumentarische Wirkung.

Insgesamt erlaubt Schwarzweißfotografie eine ausdrucksstarke und reduzierte Bildsprache, die in der Kunst und Fotografie nach wie vor geschätzt wird.

 Noch heute schwören viele Fotografen auf Chemie, wenn es um Schwarzweiss geht. Ich bin der Meinung, dass mit mindestens 14bit auch digital sehr starke SW-Bilder möglich sind. Ich fotografiere fast auschliessilch in der höchsten Auflösung und in RAW-Formaten.

Bestimmte Motive entfalten in der Schwarzweissfotografie eine besondere Wirkung, da die Reduktion auf Tonwerte Details, Kontraste und Strukturen hervorhebt. Typische Motive, die sich besonders gut für Schwarzweissaufnahmen eignen, sind:

  1. Portraets: Schwarzweiss verstaerkt die Emotionen und Ausdrucksstärke in Gesichtern, da der Fokus auf Hauttexturen und Gesichtszuegen liegt.
  2. Landschaften: Dramatische Landschaften mit starken Licht- und Schattenkontrasten, wie Gebirge, Waelder oder Kuesten, wirken in Schwarzweiss oft intensiver.
  3. Architektur: Gebaeude und urbane Strukturen kommen durch klare Linien, Formen und Texturen in Schwarzweiss besonders zur Geltung.
  4. Strassenfotografie: Die Abwesenheit von Farbe lenkt den Blick auf den Moment und die Menschen, was dem Bild Authentizitaet und zeitlose Qualitaet verleiht.
  5. Stillleben und Abstrakte Motive: Texturen und Details, wie in Blumen, Stoffen oder alltaeglichen Gegenstaenden, gewinnen an Tiefe und koennen eine fast grafische Wirkung haben.
  6. Natur und Tiere: Tierportraets und naturbelassene Szenen mit Kontrast zu Licht und Umgebung wirken oft besonders atmosphaerisch.

Insgesamt bieten Motive, die durch Struktur, Lichtspiel und Kontraste leben, in Schwarzweiss eine unverwechselbare und ausdrucksstarke Bildsprache.

Tipp: Ich fotografiere praktisch immer in Farbe und bearbeite die SW Bilder dann im Photoshop.

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