Contax war eine legendäre Kameramarke, die für ihre außergewöhnliche Qualität und fortschrittliche Technologie bekannt war. Ursprünglich von Zeiss Ikon gegründet und später in Zusammenarbeit mit Yashica und Kyocera wiederbelebt, etablierte sich Contax als Premium-Marke für anspruchsvolle Fotografen. Hier ein Überblick über die Geschichte von Contax:


Gründung und frühe Jahre

  • 1932: Zeiss Ikon, eine deutsche Firma, die aus der Fusion mehrerer Kameraherstellern entstanden war, führte die Marke Contax ein, um mit der Leica zu konkurrieren.
  • Die erste Contax I war eine hochwertige Messsucherkamera mit Wechselobjektiven und innovativer Technik.
  • 1936: Einführung der Contax II und Contax III, die mit einem integrierten Entfernungsmesser und einem Belichtungsmesser ausgestattet waren. Diese Kameras wurden schnell zu Favoriten unter professionellen Fotografen.

Nachkriegszeit: Wiederaufbau und Neuausrichtung

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kameraindustrie in Deutschland stark beeinträchtigt. Zeiss Ikon verlor viele seiner Produktionsstätten in Dresden und musste den Betrieb im westdeutschen Oberkochen neu starten.
  • 1950er Jahre: Die Contax IIa und IIIa wurden entwickelt und basierten auf den Vorkriegsmodellen, jedoch mit Verbesserungen in der Konstruktion und Optik.

Die Zusammenarbeit mit Yashica

  • 1960er Jahre: Zeiss suchte nach einem Partner, um die Produktion zu erweitern und kosteneffizienter zu gestalten. Dies führte zu einer Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen Yashica.
  • 1975: Einführung der Contax RTS (Real Time System), einer 35-mm-Spiegelreflexkamera, die in Zusammenarbeit mit Yashica und dem berühmten Industriedesigner Ferdinand Alexander Porsche entwickelt wurde. Die RTS war eine innovative Kamera mit elektronischer Steuerung und herausragenden Carl Zeiss-Objektiven.

Meilensteine der Contax-Kameras

  • Contax RTS-Serie: Fortschrittliche Spiegelreflexkameras mit einem Fokus auf Ergonomie, Zuverlässigkeit und Präzision.
  • Contax G-Serie: Eine Reihe hochwertiger Sucherkameras mit Wechselobjektiven und automatischer Fokussierung, darunter die Contax G1 (1994) und G2 (1996), die als technische Meisterwerke galten.
  • Contax T-Serie: Kompakte Point-and-Shoot-Kameras wie die Contax T2 und T3, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen Optik und Verarbeitungsqualität bei Fotografen und Sammlern sehr beliebt sind.
  • Contax 645 (1999): Eine Mittelformatkamera für professionelle Anwendungen, ausgestattet mit modernster Elektronik und herausragenden Carl Zeiss-Objektiven.

Digitale Innovationen

  • Contax N Digital (2000): Die weltweit erste digitale Spiegelreflexkamera mit einem Vollformat-Sensor (24×36 mm). Trotz ihrer fortschrittlichen Technologie konnte die Kamera sich wegen hoher Kosten und technischer Einschränkungen nicht durchsetzen.

Das Ende der Marke

  • 1983: Kyocera, ein japanischer Technologiekonzern, übernahm Yashica und damit auch die Marke Contax. Kyocera führte die Produktion fort und entwickelte innovative Kameras, hatte jedoch Schwierigkeiten, mit den großen Namen der Branche wie Canon und Nikon mitzuhalten.
  • 2005: Kyocera stellte die Produktion von Kameras ein und beendete damit auch die Marke Contax.

Bedeutung und Erbe

  • Contax bleibt ein Symbol für technische Innovation und kompromisslose Qualität in der Fotografie. Die Kameras, insbesondere die Modelle mit Carl Zeiss-Objektiven, gelten als Meilensteine in der Fotogeschichte.
  • Heute sind Contax-Kameras, insbesondere die Contax G2 und die Contax T2/T3, bei Sammlern und Liebhabern analoger Fotografie äußerst begehrt.

Fazit

Contax steht für eine perfekte Verbindung deutscher Optik-Ingenieurskunst (Carl Zeiss) mit japanischer Präzision und Effizienz (Yashica/Kyocera). Die Marke hat einige der ikonischsten Kameras der analogen Ära hervorgebracht und ist ein Beispiel für Innovation und Eleganz in der Fotografie.

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