Wasservögel zu fotografieren erfordert Geduld, die richtige Ausrüstung und einige Techniken, um sie natürlich und beeindruckend einzufangen. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:

Mein Equipment
Nikon Z9, 20-60Bilder /s, 200-400,f4.0, Telekonverter 1,4
600mm oder 800mm leihe ich mir bei Nikon aus.
Dreibeinstativ Sirui, Gimbal von Sirui

Aufgenommen mit der Nikon Z9, 600mm f4.0

1. Die richtige Ausrüstung

  • Teleobjektiv: Ein Teleobjektiv mit mindestens 300mm ist ideal, um die Vögel nah und in voller Pracht zu erfassen, ohne sie zu stören.
  • Stativ oder Einbeinstativ: Da du oft mit schweren Objektiven arbeitest, kann ein Stativ helfen, das Bild ruhig zu halten und Verwacklungen zu vermeiden.
  • Schneller Verschluss: Um Bewegungen einzufrieren, wähle eine Verschlusszeit von mindestens 1/1000 Sekunde.

2. Zeit und Ort

  • Frühe Morgenstunden: Wasservögel sind oft morgens und abends am aktivsten. Das Licht ist außerdem weicher und wärmer, was zu besseren Bildern führt. Fast alle Wasservögel nehmen ein ausgiebiges Morgenbad. Dieses Geplansche im Gegenlicht ergibt tolle Effekte.
  • Standortwahl: Wähle Plätze, wo du dich verstecken oder tarnen kannst, wie hinter Schilf oder in einer Hütte. So verhinderst du, dass die Vögel aufgeschreckt werden.

3. Geduld und Timing

  • Beobachten und abwarten: Nimm dir Zeit, die Verhaltensweisen der Vögel zu beobachten. So kannst du die besten Momente vorhersehen, etwa wenn sie abheben, tauchen oder eine interessante Pose einnehmen.
  • Serienaufnahmen nutzen: Verwende die Serienaufnahmefunktion, um schnell hintereinander viele Fotos zu machen. So verpasst du keine dynamischen Momente und kannst später die besten Bilder auswählen.
  • Vögel können recht neugierig sein. Wenn sie Vertrauen gefunden haben, kommen sie gerne auch von sich aus näher. Ich habe so ein Schwanpaar kennengelernt, welches mich quasi am Morgen jeweils begrüsst hat. Teilweise haben sie sich in 5m neben mir nach dem Morgenbad in Ruhe geputzt. (Füttern finde ich daneben…)

4. Kameraeinstellungen

  • Autofokus-Modus: Nutze den kontinuierlichen Autofokus (AF-C bei Nikon, AI-Servo bei Canon), um die Vögel in Bewegung zu verfolgen.
  • Blende und ISO: Eine mittlere bis kleine Blende (f/5.6 bis f/8) sorgt für ausreichende Schärfe und Details, während ein höherer ISO-Wert nötig sein kann, um die Verschlusszeit schnell genug zu halten.

Fotos aufgenommen mit 20Bildern/s und anschliessend aufbereitet für Socialmedia.

Aufgenommen mit der Nikon Z9 und dem 200-400mm Zoom

5. Perspektive und Komposition

  • Augenhöhe: Versuche, auf Augenhöhe mit den Vögeln zu sein. Das schafft eine intensivere Verbindung und macht das Bild lebendiger.
  • Je näher du den Vögeln kommst, desto tiefer sollte dein Standpunkt gewählt sein.
  • Negative Space: Wenn du Vögel im Flug fotografierst, lass ausreichend Platz in Bewegungsrichtung, sodass das Bild nicht “beschnitten” wirkt.

6. Respektiere die Natur

  • Tarnung: Nutze leise Kleidung und vermeide plötzliche Bewegungen. Viele Fotografen nutzen Tarnnetze oder Hüllen für ihre Objektive, um weniger aufzufallen.
  • Nicht stören: Manche Vogelarten reagieren empfindlich auf Störungen. Fotografiere von einer ausreichenden Entfernung, um die Vögel nicht zu erschrecken oder ihr Verhalten zu beeinflussen.

Mit Geduld und etwas Übung wirst du sicherlich schöne und authentische Aufnahmen von Wasservögeln machen können.

Schwäne sind relativ einfach zu fotografieren. Sie sind neugierig und haben keine Angst. Oft kommen sie sogar näher um sich den Fotografen genauer anzuschauen. Was hier aussieht wie eine wütende Attacke ist in Wirklichkeit das Morgenbad eines Männchen in ca. 30m Entfernung.

Rund eine Stunde lang hat er jede Feder einzeln geputzt und zum Schluss schliesslich hat er endlich für Wasserfontänen gesorgt, sich ordentlich geschüttelt. Anschliessend hat er sich 5m neben mir zur Ruhe gelegt und mich beobachtet.

Alle Aufnahmen: Nikon Z9 , Nikor 600mm/ f4

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