Fotowelt Luzern

Bilder bilden – Zeige deine Perspektive!

Fotografie: Die Kunst der Vorab-Visualisierung

Wer als Fotogaf erfolg haben will, sollte sich sein Bild bereits vor der Aufnahme bereits vorstellen können. Noch besser, er sollte es im Voraus visualisieren können. Was heisst das? Und kann man das lernen?

Mein Equipment
Für Beginner kann ein einfacher Bildrahmen (Draht, Karton…) eventuell hilfreich sein. Das hilft dir den Bildausschnitt zu wählen. Wenn du es schaffst, den Bereich ausserhalb des Rahmens auszublenden, dann siehst du schon fast das fertige Bild.

Wer sich ein Bild schon vorab vorsellen kann, wer in einem unscheinbaren Objekt bereits im Kopf ein Bild visualisieren kann der unterscheidet sich von den Viel-Knipsern nicht nur Quantitativ, sondern eben auch Qualitativ. Menschen die sich diese Fähigkeit angeeignet haben gehen ganz anders und vorallem viel aufmerksamer durch die Welt. Sie sehen Motive, an denen andere immer wieder vorbeilaufen würden.

Lawindenverbaung Berneroberland

Wer in der Lage ist, ein Bild vorab zu visualisieren, also quasi das Bild schon vor dem Bild im Kopf entstehen zu lassen, der erlebt Fotografie ganz anders.

Wie genau geht das?

Pre-Visualisierung oder Vorab-Visualisierung kann man nicht einfach einschalten. Es hat viel mit Training und Erfahrung zu tun. Die Voraussetzung ist, man muss seine Möglichkeiten inklusive der ganzen nachgelagerten Bildbearbeitung bestens kennen. Das alleine reicht aber nicht, um das Bild im Kopf entstehen zu lassen.

Es gibt viele unterschiedliche Stufen

Man kann sich einen Bilderrahmen aus Karton basteln oder aus Draht und diesen vor den Augen hinhalten. Das gibt einen ersten Eindruck des möglichen Bildausschnitt. Man kann auch mit den Fingern ein Rechteck bilden und so einen ungefähren Eindruck vom Bildausschnitt entwickeln. Das ist die erste und einfachste Art der Previsualisierung. Es macht aber nicht wirklich Spass mit einem Bilderrahmen vor dem Kopf durch die Gegend zu laufen.

Eine erste Übung kann helfen

Gehen Sie in die Natur, auf eine Wiese zum Beispiel. Wenn dort ein Baum steht, dann versuchen sie sich vorzustellen, wie die Komposition mit Weitwinkel, mit Normalbrennweite oder mit Teleobjektiv aussehen könnte. Wenn sie das hinkriegen, dann stellen sie sich die Tiefe dazu vor. Was ist scharf, was wird unscharf. Stellen sie sich die Farben vor oder stellen sie sich das Bild in Schwarz/Weiss vor. Stellen sie sich auch verschiedene Formate (hoch, quer, pano) vor oder unterschiedliche Zielmedien wie Handy, Screen, Ausdruck usw.

Und nun kommt das entscheidende: machen sie das Foto und vergleichen sie das Resultat mit dem im Kopf gespeicherten Foto. Ich empfehle die ersten Übungen immer mit Szenen in der Natur. Bewegliche oder sich ständig ändernde Motive sind eine andere Liga.

Kathedrale Metz, Fisheye 16mm

Fortsetzung folgt…

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