Töne zu einem Klang zu vereinen ist die Grundaufgabe des Dirigenten. Den Dirigenten und das Orchester nicht mit Misstönen zu stören ist die Aufgabe des Fotografen.
Mein Equipmnt:
2 Kameras, Vollformat (Nikon Z9 / Z7 oder Z6) mit geräuschlos Modus
Fisheye 16mm f2,8, 14-24mm f2,8, 28-70mm f2,8, 85mm f1.4, 80-200mm f2,8, 200-400mm f4.0 (Nikor)
1 mobiler Blitz (Godox), 1 Studiobiltz (Godox)
Dreibein- und Einbeinstativ (Sirui), mit Studio bzw. Kugelkopf)
Leise Schuhe, dunkle Kleidung
Die Fotografie eines Sinfonieorchesters erfordert spezielles technisches und künstlerisches Geschick, um die besondere Atmosphäre und die Dynamik der Musiker einzufangen. Hier sind einige wichtige Anforderungen an einen Fotografen, der ein Sinfonieorchester fotografieren möchte:
1. Kenntnis der klassischen Musik und des Ablaufs
Ein grundlegendes Verständnis der Musik und der Dynamik eines Orchesters ist hilfreich, um die Schlüsselmomente festzuhalten. Ein erfahrener Fotograf weiß, wann die Musik und das Spiel intensiver werden und wann die Musiker sich in bestimmte Posen bewegen.
2. Auswahl der richtigen Ausrüstung
Stativ oder Monopod: Um bei langen Belichtungszeiten Verwacklungen zu vermeiden, insbesondere bei Detailaufnahmen.
Kameras: Eine Kamera mit einem guten Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten ist essenziell, da Konzertsäle oft nicht sehr hell sind und Blitzlicht in der Regel nicht erlaubt ist.
Objektive: Ein lichtstarkes Teleobjektiv (z. B. 70–200 mm f/2.8) für Nahaufnahmen von Musikern und ein Weitwinkelobjektiv für Gruppenaufnahmen und die Gesamtstimmung sind ideal. Ich selber habe oft auch ein 400mm Tele dabei. So löst sich auch über grosse Distanz die Mimik und Gestik gut einfangen.
3. Beherrschung der Kameraeinstellungen
- ISO und Belichtungszeit: Da Blitzlicht in der Regel nicht erlaubt ist, muss der Fotograf ISO und Belichtungszeit anpassen, um scharfe Bilder zu erhalten. Eine schnelle Verschlusszeit ist oft notwendig, um Bewegungen der Musiker einzufangen.
- Weissabgleich: Verschiedene Beleuchtungssituationen im Konzertsaal können anspruchsvoll sein, daher ist ein präziser Weißabgleich wichtig.
4. Diskretion und Respekt für das Orchester
- Der Fotograf sollte möglichst unauffällig und leise arbeiten, um die Musiker und das Publikum nicht zu stören. Der Einsatz von lautlosen Kameramodi oder Kameras mit geringem Auslösegeräusch ist hier besonders von Vorteil.
5. Erfahrung mit Licht und Schatten
- Konzertbeleuchtung ist oft stark gerichtetes Licht, das sowohl Herausforderungen als auch Chancen für künstlerische Aufnahmen bietet. Der Fotograf sollte in der Lage sein, mit Kontrasten umzugehen und bewusst Licht und Schatten zu verwenden, um die Atmosphäre einzufangen.
6. Komposition und Emotion
- Die emotionale Ausdruckskraft der Musiker und die besondere Stimmung des Orchesters sollten im Bild spürbar sein. Dazu gehört auch, Momente einzufangen, die die Konzentration, Hingabe und Zusammenarbeit der Musiker zeigen.
7. Vorbereitung und Planung
- Vor dem Konzert sollte sich der Fotograf mit dem Veranstaltungsort vertraut machen und idealerweise eine Probe besuchen. So kann er die besten Plätze für unterschiedliche Aufnahmen finden und mögliche Hindernisse (z. B. Akustikwände, Pulte) berücksichtigen.
- Rechtliche Fragen sind vorab zu klären. Oft gelten in grossen Konzertsäälen besondere Fotoregeln. Diese gilt es zu beachten.
8. Bildbearbeitung
- Nach dem Shooting ist eine sorgfältige Bildbearbeitung wichtig, um Farben, Kontraste und Details anzupassen. Insbesondere in dunklen Umgebungen kann eine leichte Nachbearbeitung helfen, die Stimmung hervorzuheben.
Ein erfahrener Orchesterfotograf bringt nicht nur die technische Ausrüstung, sondern auch ein Gespür für Timing und eine tiefgehende Wertschätzung für die Musik mit – so gelingt es ihm, einzigartige und respektvolle Porträts der Musiker und des gesamten Orchesters zu schaffen