Mein Equipment:
Mobiles Blitzequipment von Godox. Studioblitzgeräte von Elinchrom. Blitzbelichtungsmesser von Sekonic. Aktuell bin ich dabei mein Equipment komplett auf Godox umzustellen.


Blitzlichtfotografie war nie meine Leidenschaft. Ich habe in meiner Ausbildung immer wieder gehört, das man mit Blitz das Motiv eher erschiesst als beleuchtert. Das stimmt nicht ganz. Aber oft wird der Blitz einfach viel zu dominant eingesetzt. Wenn man in einem Bild sofort das Blitzlicht erkennt, dann ist es in den meisten Fällen zu stark. Es gilt, die Kund des Ausgleich zwischen Vordergrund oder Hintergrund zu finden. Hier hilft die Pre-Visualisierung massiv.
Fotografie mit Blitzlicht ist eine Kunst. Auch mit allen Blitzautomatiken gibt es keine Garantie, dass alles passt. Wer sicher sein will, stellt alles manuell ein. Ansonsten kann ein weisses Hemd oder t-Shirt die ganze Belichtung komplett durcheinander wirbeln.

1. Die richtige Ausrüstung auswählen

  • Blitzgeräte: Wähle zwischen Studioblitzen und Systemblitzen, je nach Mobilität und Anforderungen. Studioblitze bieten mehr Leistung und Konstanz.
  • Lichtformer: Nutze Softboxen, Beauty Dishes, Schirme oder Diffusoren, um das Licht weicher und schmeichelnder zu machen.
  • Fernauslöser: Funk- oder Infrarot-Auslöser sorgen für Flexibilität in der Lichtpositionierung.

2. Lichtpositionierung und -richtung

  • Hauptlicht: Stelle das Hauptlicht etwa 45° von der Kamera entfernt auf, leicht über Augenhöhe des Modells.
  • Aufhelllicht: Verwende ein Aufhelllicht oder Reflektor, um Schatten aufzuhellen.
  • Hintergrundlicht: Setze ein Licht gezielt auf den Hintergrund, um mehr Tiefe zu schaffen.
  • Akzentlicht: Nutze ein Haarlicht oder seitliches Licht, um Konturen zu betonen.

3. Lichtqualität kontrollieren

  • Weiches Licht: Für Porträts ist weiches Licht meist vorteilhaft. Nutze große Lichtformer und bringe diese näher an das Motiv heran.
  • Hartes Licht: Kann interessant wirken, eignet sich aber eher für dramatische oder kreative Looks.

4. Blitzleistung und Belichtung

  • Manuelle Einstellungen: Arbeite manuell, um die volle Kontrolle über die Lichtintensität zu behalten.
  • Blitzbelichtungskorrektur: Passe die Leistung an, um Überbelichtung oder harte Schatten zu vermeiden.
  • Leistung reduzieren: Nutze niedrigere Leistungen, um Überhitzung zu vermeiden und kurze Blitzdauer für schnelle Bewegungen zu erzielen.

5. Synchronisation

  • High-Speed-Sync (HSS): Ermöglicht das Fotografieren mit großen Blenden bei hellem Umgebungslicht.
  • Langzeitsynchronisation: Nutze den zweiten Verschlussvorhang für kreative Bewegungsunschärfen.

6. Mischlichtsituationen

  • Farbtemperatur: Verwende Farbfolien (Gels), um die Farbtemperatur des Blitzlichts an das Umgebungslicht anzupassen.
  • Ambient Light: Balanciere das natürliche Licht mit dem Blitz, um eine harmonische Wirkung zu erzielen.

7. Modellinteraktion

  • Augen-Reflexion: Positioniere den Blitz so, dass sich ein Catchlight in den Augen des Modells bildet.
  • Kommunikation: Gib klare Anweisungen, um entspannte und natürliche Posen zu fördern.

8. Testen und Optimieren

  • Probebilder: Teste deine Einstellungen und optimiere das Setup vor Beginn des Shootings.
  • Histogramm prüfen: Überprüfe die Belichtung, um ausgebrannte Lichter oder zu dunkle Schatten zu vermeiden.

9. Kreativität einbringen

  • Spiele mit Farbfolien, Lichtmuster oder mehreren Blitzen, um einzigartige Looks zu erzeugen.
  • Lichtquellen kombinieren: Nutze hartes und weiches Licht zusammen, um Kontraste zu betonen.

10. Nachbearbeitung

  • Stelle sicher, dass die Blitzbelichtung gut kontrolliert wurde, um die Nachbearbeitung zu minimieren.
  • Passe ggf. Hauttöne, Kontrast und Lichtreflexionen nach, um das Beste aus den Bildern herauszuholen.

Blendenunterschied für Porträtkontrast

  • Weichernatürliche Kontrast ( und schmeichelnd):
    Ein Unterschied von 1 bis 2 Blenden von Hauptlicht und Aufhelllicht ist ideal, um das Gesicht aus gleichmäßigleuchten und hell erzeugen zu Schatten.
    • 1 Blende: Sehr weicher Übergang, kaum Schatten, ideal für Beauty- oder High-Key-Aufnahmen.
    • 2 Blenden: Etwas stärkere Schatten für ein natürlicheres und plastischeres Ergebnis.
  • Dramatischer Kontrast (St. und drucksstark):
    Ein Unterschied von 3 bis 4 Blenden sorgt für tiefere Schatten und mehr Struktur im Gesicht. Dies ist ideal für Low-Key-Porträts oder Charakterstudien.

Braucht es einen Blitzbelichtungsmesser?

Ja. Definitiv. Wenn du das Licht auf deinem Motiv genau dosieren willst, dann musst du wissen, welche Blende hast du links im Gesicht und welche Blende hast du rechts. Die Kamera gibt dir einen Mittelwert an. Natürlich macht ein Blitzbelichtungsmesser nur dann Sinn, wenn du ihna auch bedienen kannst. Das ist nicht ganz einfach.
Dazu demnächst mehr.

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