Fujica war die Kameramarke der japanischen Firma Fujifilm, einer der bedeutendsten Hersteller in der Fotografie- und Filmindustrie. Der Name “Fujica” ist eine Kombination aus “Fuji” und “Camera”. Fujica-Kameras spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Film- und später auch der Digitalkamera-Technologie und richteten sich sowohl an Amateure als auch an Profis. Hier ein Überblick über die Geschichte und Entwicklung von Fujica:


Die Anfänge

  • 1934: Fujifilm wurde als Fuji Photo Film Co., Ltd. gegründet, um Fotofilme herzustellen. Bald darauf begann das Unternehmen, auch Kameras zu entwickeln.
  • 1948: Fujifilm brachte seine erste Kamera auf den Markt, die Fujica Six, eine Mittelformat-Faltkamera. Diese Kamera war für den populären 6×6-Format-Rollfilm konzipiert und wurde vor allem für ihre Robustheit und Bildqualität geschätzt.

Aufstieg mit analogen Kameras

Sucherkameras

  • 1950er Jahre: Fujica konzentrierte sich zunächst auf Sucherkameras, die mit Rollfilm und später mit Kleinbildfilm arbeiteten. Modelle wie die Fujica 35 boten Fotografen erschwingliche und leistungsfähige Alternativen zu europäischen Marken.

Spiegelreflexkameras (SLR)

  • 1960er Jahre: Fujica begann mit der Entwicklung von Spiegelreflexkameras. Die erste SLR, die Fujica Single-8, nutzte das hauseigene Single-8-Filmsystem für Filmaufnahmen.
  • 1970: Fujica führte die Fujica ST-Serie ein, eine Reihe mechanischer 35-mm-SLR-Kameras mit M42-Schraubgewinde. Diese Kameras waren robust, einfach zu bedienen und für ihre hochwertige Optik bekannt.

Meilensteine der Fujica-Serie

  • Fujica ST701 (1971): Die erste Spiegelreflexkamera mit einem Silizium-Photodioden-Belichtungsmesssystem, das präziser und langlebiger war als frühere CdS-Zellen.
  • Fujica ST801 (1973): Die weltweit erste Kamera mit LED-Anzeige im Sucher, ein technologischer Durchbruch.
  • Fujica AZ-1 (1978): Einführung der ersten automatischen Belichtungssteuerung (AE) in einer Fujica-Kamera.
  • Fujica AX-Serie: Wechsel von Schraubgewinde-Objektiven zu einem eigenen Bajonettanschluss (Fujinon-X-Anschluss), was die Entwicklung von leistungsstärkeren Objektiven erleichterte.

Mittelformatkameras

  • Fujica brachte auch Mittelformatkameras auf den Markt, darunter die Fujica G690 und die Fujica GW690, die aufgrund ihrer überragenden Bildqualität als “Texas Leica” bekannt wurden.
  • Diese Kameras richteten sich an Profis und wurden vor allem in der Landschafts- und Studiofotografie eingesetzt.

Übergang zur Elektronik und Filmkameras

  • Fujica war auch in der Filmindustrie aktiv und entwickelte Super-8- und Single-8-Kameras, die bei Hobbyfilmern sehr beliebt waren.
  • Single-8-System: Eine Alternative zu Kodaks Super-8-System mit verbesserter Filmführung und einfacherem Handling.

Übergang zur Digitalfotografie

  • 1980er Jahre: Mit dem Aufkommen der Elektronik wurde der Markenname “Fujica” zunehmend durch “Fujifilm” ersetzt, um die Marke weltweit einheitlich zu gestalten.
  • Fujifilm konzentrierte sich in den folgenden Jahrzehnten auf die Entwicklung digitaler Kameras und baute dabei auf den technologischen Grundlagen der Fujica-Ära auf.

Gegenwart

  • Während der Name “Fujica” heute nicht mehr aktiv verwendet wird, lebt das Erbe in Fujifilms aktuellen Kameraserien weiter, insbesondere in den hochgelobten Fujifilm X-Series und GFX-Series Kameras.
  • Fujica hat die Grundlage für Fujifilms Erfolg in der Fotografie gelegt und bleibt ein wichtiger Teil der Geschichte des Unternehmens.

Bedeutung

Fujica war ein Pionier in der Kameraentwicklung und hat mit seinen analogen Kameras, innovativen Technologien und hochwertigen Objektiven maßgeblich dazu beigetragen, Fujifilm als führenden Hersteller in der Fotografie zu etablieren. Die Marke ist ein Symbol für Japans Ingenieurskunst und Kreativität in der goldenen Ära der analogen Fotografie.

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