Als ich vor rund 1 1/2 Jahren die Z6 bestellt habe kannte ich nur die technischen Details. Die Kamera hatte ich zum ersten Mal im Mai 2018 in der Hand und konnte diese testen. Ich war noch etwas skeptisch. Vor einem Jahr habe ich die Kamera erhalten und sogleich intensiv eingesetzt. Zu Beginn war ich von der Kamera nicht überzeugt. Der Autofokus war ungenau und langsam. Vorallem im Bereich Sportfotografie konnte ich die Kamera nicht einsetzen. Mir war klar, dass Nikon hier nachbessern würde. Und siehe da, mit den Firmware Updates wurde die Firma immer besser. Heute ist die Z6 meine am Meisten eingesetzte Nikon. Sie ist schnell, leicht und hält einiges aus. Sie hat mich in Lappland bei minus 20°C nie im Stich gelassen. Mit schwachen Lichtsituationen kommt sie problemlos zurecht. Auch Nachtaufnahmen bei eisiger Kälte hat der Kamera nichts angehabt.
Gerade der Silent-Mode hat mir die Türen aufgemacht für Konzertaufnahmen. Während man früher auf Forte warten musste, kann ich heute bei den leisesten Pianos abdrücken. Ich habe die Kamera wirklich kompromisslos getestet – auch im strömenden Regen. Und ich bin restlos überzeugt. Brennweiten von 10mm bis 400mm inkl. manuellen, alten Linsen oder sogar shift-Objektiven, die Kamera hat alles gemeistert. Auch mit unterschiedlichsten Blitzgeräten hat die Kamera immer getroffen.
Ich fotografiere ausnahmslos im NEF – Format. Das hat zu Beginn Probleme bereitet, da Adobe noch nicht soweit war. Aber inzwischen sind die Codex verfügbar.
Ein Problem beschäftigt mich aber immer wieder. Da ich oft im Silent – Mode fotografiere bin ich sicherlich schon ein dutzend Mal reingefallen, wenn ich anschliessend mit Blitz fotogafieren wollte und sich die Kamera standhaft geweigert hat den Blitz auszulösen. Inzwischen habe auch ich kapiert, dass die Kamera im Silent-Mode nicht blitzen will….
Obwohl ich nie Akkuprobleme hatte, habe ich mir inzwischen das Akkupack gekauft. Jetzt liegt die Kamera perfekt in meinen grossen Händen und ist immernoch extrem leicht.
Neueste Firmware kam im Dezember 19
Unter anderem bietet die Z6 und die Z7 einen automatischen Eye-Finder. Das heisst, die Kamera erkennt automatisch die Augen einer Person und stellt darauf scharf. Aus ingenieurssicht ein tolles Feature. Aus fotografischer Sicht nützlich – aber nicht notwendig. Denn spätestens bei einem zweiten Augenpaar wirds umständlich. Ich entscheide gerne selber, wo ich die Schärfe haben will. Deshalb habe ich das Feature bisher zwar getestet (funktioniert toll), aber noch nie im Einsatz. Für Filmaufnahmen kann mich mir durchaus eine grosse Unterstützung vorstellen. Neu ist auch die ProRes RAW Video untestützung. Für Filmemacher eine neue Dimension:
Mit dieser kostenpflichtigen Erweiterung liefern die Z6 und Z7 12-bit raw Filmaufnahmen und erweitert somit den Umfang erheblich.
Fazit: Ich habe wohl rund ein halbes Dutzend Digitalkameras im Archv. Während ich früher immer überlegen musste, welche ich mitnehmen sollte, gibt es heute eine Kamera, die immer dabei ist: Die Z6!
Hier ein paar Testaufnahmen mit der Nikon Z6:
oder auf Flickr.com